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21.10.2011

Wie alles begann: Neue Landebahn am Flughafen Frankfurt

Beschlossen wurde der Bau der neuen Landebahn vom hessischen Landtag. Doch der Startschuss war an anderer Stelle gefallen – beim traditionellen „Binding-Abendschoppen“ am 30. Oktober 1997.

Dieses Diskussionsforum für die Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wurde damals von mir moderiert. Zusammen mit dem Binding-Chef Klaus Peter Erbrich hatten wir auf der Suche nach einem Thema beschlossen, den Flughafenausbau auf die Tagesordnung zu setzen. Weil die rot-grüne Landesregierung unter keinen Umständen eine neue Bahn wollte, droht der Flughafen den Anschluss zu verlieren.

„Wir wollen etwas bewegen“. Mit diesen Worten begrüßte der Binding-Vorstand die etwa 300 Gäste. Und das gelang auch. Denn Lufthansa-Chef Jürgen Weber sprach erstmals Klartext: Ohne Erweiterung werde der Flughafen nicht Wirtschaftsmotor der Region bleiben. Das Tabu, nur „innerhalb des Zaunes“ zu expandieren, war damit gebrochen.

Flughafen-Boss Wilhelm Bender und Wirtschaftsminister Lothar Klemm (SPD) warnten vor einer Erweiterungsdiskussion, verwiesen auf die Ängste und Sorgen der Bevölkerung. Doch Weber ließ sich nicht beeindrucken: „Ich darf frei reden.“

Besonders pikant: Im Vorgespräch hatte Bender den Lufthansa-Vorstandvorsitzenden Weber gebeten, sich mit Forderungen nach einem Ausbau zurückzuhalten. Ich dagegen versprach, so lange nachzufragen, bis Klarheit herrsche.

Was bei der Planung nicht zu erwarten war: Die Binding-Veranstaltung löste eine breite Diskussion über Für und Wider des Ausbaus aus. Und die Argumente für eine neue Bahn erwiesen sich als gewichtiger als die der Ausbau-Gegner.

BILD-Frankfurt vom 20. Oktober 2011



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