17.05.2013 | FAZ

Angela Merkel

„In den vergangenen Wochen sind - scheinbar zufällig im Zusammenhang mit entsprechenden Biographien - ganz und gar neue Dinge über Angela Merkel publik geworden: Ihr Großvater väterlicherseits habe nicht den Namen ihres Vaters getragen, sondern dessen polnische Variante; Leute gebe es, die glaubten, sie werde nach erfolgtem Wahlsieg zwei Jahre später aus dem Amt der Bundeskanzlerin ausscheiden; sie sei zu DDR-Zeiten als junge Frau in ihrer FDJ-Gruppe für „Agitation und Propaganda“ zuständig gewesen.

(…)

Einem Reporter sagte sie dieser Tage: „Ich sage dazu, dass ich das, was ich für mich erinnere, auch in dem Buch Ihres Kollegen Müller-Vogg gesagt habe. Ich habe damals einen sehr umfassenden Interviewband gemacht. Darin ist auch ein großer Teil über alles enthalten, was ich zu der Zeit in der DDR gefragt wurde.“ In jenem 2003 verfassten Band war sie nach Äußerungen Günther Krauses, eines Altersgenossen aus der DDR, der zu Helmut Kohls Zeiten Bundesverkehrsminister war, gefragt worden, Angela Merkel sei „FDJ-Kreisleitungsmitglied für Agitation und Propaganda“ gewesen.

Ihre Antwort begann mit der Bemerkung, Krause sei ihr „nicht gerade wohlgesinnt gewesen“. Sodann: „Was soll ich dazu sagen? Agitation und Propaganda? Ich kann mich nicht erinnern, in irgendeiner Weise agitiert zu haben. Ich war Kulturbeauftragte.“

Quelle: FAZ vom 17. Mai 2013