15.07.2009

Wiedervorlage im nächsten Jahr


Begonnen hat das Buch bei einer Begegnung auf dem Flughafen: Hugo Müller-Vogg traf auf eine wütende Andrea Ypsilanti, die ihn wüst beschimpfte, weil er in einer Kolumne ihre Beteuerungen bezweifelt hatte, nach der Hessenwahl auf keinen Fall mit der Linken zusammenzuarbeiten.

Nachdem alle Versprechen gebrochen waren, begann der Beschimpfte, eine Vision für Deutschland nach der Bundestagswahl im September niederzuschreiben: Für Schwarz-Gelb reicht es wieder nicht, aber die SPD wagt nur an den Wortbruch zu denken, ihn aber noch nicht zu vollziehen. Noch einmal wird Steinmeier Vize bei Kanzlerin Merkel, doch Parteichef Müntefering hat bereits beschlossen, das schwarz-rote Bündnis nach einem Jahr zu sprengen und die längst vorbereitet Koalition mit Grünen und Linken zu schmieden.

Müller-Vogg, einer der einflussreichsten politischen Beobachter in Berlin und auch Kolumnist beim Bayerischen Monatsspiegel, beschreibt detailliert die Koalitionsverhandlung, deren Ergebnis eine linke Republik ist. Eben die „Volksrepublik Deutschland“. Beklemmend realistisch wird sein „Drehbuch“, denn er benutzt für das rot-rot-grüne Koalitionsabkommen ausschließlich Zitate aus Reden, Papieren und Beschlüssen der drei Links-Parteien. Gregor Gysi, der das Buch in Berlin vorstellte, findet es bis auf Nuancen sehr nah an der Realität. Ein spannendes Buch heute und womöglich zur Wiedervorlage im nächsten Jahr.

Aus: Bayerischer Monatsspiegel, Nr. 152 / Juli 2009


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Kommentare

Von Reinhart Jahnke | 16.07.2009

Hochaktuell, wo gerade PHC die Koalition in Kiel aufgekündigt hat, und die Geno?en gg die Selbstauflösung des Landtages stimmen wollen. Die Lizenzparteien ruinieren diesen ihren Staat!